Freitag, 15. Februar 2019

Das faszinierende Leben der Christina von Schweden – zwei der WK Wertkontor-Faksimiles befanden sich einst als Originalausgaben in ihrem Besitz

Das hochwertige Produktportfolio der WK Wertkontor GmbH zählt derzeit insgesamt 14 Faksimiles. Unter diesen 14 Büchern, die ihren im Mittelalter oder der Frühen Neuzeit entstandenen Originalvorlagen en detail nachgebildet sind, finden sich zwei, die auf ganz besondere Weise in Zusammenhang stehen.

Gemeint ist einerseits, ein faksimilierter Codex, dessen Original zwischen 1482 und 1490 entstanden ist und der den weltbekannten Stoff der „Göttlichen Komödie“ des italienischen Dichters und Philosophen Dante Alighieri zum Inhalt hat. WK Wertkontor verkauft dieses reich bebilderte Faksimile in Form einer streng limitierten Prachtedition, die nur 150 Exemplare zählt.

Andererseits ist die Rede von einer faksimilierten Bilderbibel, deren Vorlage im 10. Jahrhundert in Byzanz entstand. Die Bibel, die in griechischer Sprache verfasst wurde und 13 überaus reich verzierte, ganzseitige ikonenhafte Miniaturen enthält, wird auch als Bibel des Patricius Leo bezeichnet. Das liegt daran, dass Patricius Leo, seines Zeichens oberster Schatzmeister und Kammerherr von Byzanz, sie im höfischen Skriptorium von Konstantinopel in Auftrag gab. Die älteste byzantinische Bilderbibel ist ein wahrer Schatz, der in jede Liebhaberbibliothek gehört. Aus diesem Grund hat WK Wertkontor ein Faksimile dieses religiösen Werks in sein Sortiment aufgenommen. Es handelt sich – ähnlich wie bei dem Faksimile der „Göttlichen Komödie“ – um eine limitierte Prachtedition. Es gibt insgesamt 499 Exemplare.

Aber was genau haben diese beiden historischen Werke nun gemein? Beide Originalvorlagen, sowohl der im 15. Jahrhundert entstandene Codex der „Divina Commedia“ als auch die im 10. Jahrhundert gefertigte Bilderbibel befinden sich heute in der Bibliothek des Vatikans in Rom. Sie haben aber noch weitere Gemeinsamkeiten: Beide Originale gelangten durch Christina von Schweden nach Rom. Die Tochter des bekannten Schwedenkönigs Gustav II. Adolf, die später selbst Königin von Schweden wurde, gehört mit zu den bedeutendsten Frauengestalten der europäischen Geschichte. WK Wertkontor berichtet, wie sie lebte, und erklärt, warum die byzantinische Bilderbibel und der Codex der „Göttlichen Komödie“ gerade durch sie in die Biblioteca Apostolica Vaticana gelangte.

Christina von Schweden: Königin, Kunstliebhaberin und großzügige Mäzenin

Christina von Schweden wurde im Dezember des Jahres 1626 in Stockholm geboren. Sie war die zweite Tochter des schwedischen Königspaares Maria Eleonora von Brandenburg und König Gustav II. Adolf von Schweden. Ihr Vater sah für Christina eine männliche Erziehung vor, und so erlernte das Mädchen bereits in jungen Jahren das Reiten und Jagen. Nachdem ihr Vater 1632 in der Schlacht von Lützen gefallen war, wurde Christina im Alter von nur fünf Jahren bereits Königin von Schweden. Bis zu ihrem 18. Geburtstag im Jahr 1644 übernahm zunächst ihre Mutter und ab 1636 der schwedische Reichkanzler Axel Oxenstierna die Vormundschaft für das noch unmündige Kind. Christina blieb zeitlebens kinderlos, eine Heirat lehnte sie ab.

Die in ihrer äußeren Erscheinungsgestalt sehr männlich wirkende Königin Christina von Schweden hatte ein stark ausgeprägtes kulturelles Interesse. Sie interessierte sich nicht nur für Literatur, Musik und das Theater, sondern sammelte darüber hinaus leidenschaftlich gern Bücher, Münzen, Gemälde, Statuen sowie Wandteppiche und baute bzw. kaufte Bibliotheken. Diese stattete sie schließlich mit in ihrer Sammlung befindlichen Codices und Handschriften aus, bei denen es sich nicht selten um Raubbeute der schwedischen Armee im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) handelte. Christina von Schweden machte sich außerdem einen Namen als großzügige Mäzenin verschiedener bekannter Gelehrter der Zeit.

Auf eigenen Wunsch hin dankte Christina im Jahr 1654 als Königin von Schweden ab und verließ mitsamt ihrer gesammelten Kunstschätze, zu denen auch die Bilderbibel des Partricius Leo und der Codex der „Divina Commedia“ gehören mussten, das Land in Richtung Antwerpen. Zuvor wurde unter anderem Kritik an ihrer verschwenderischen Politik laut. Ihr Nachfolger wurde ihr Cousin, Karl Gustav von Zweibrücken-Kleeburg. Dieser regierte schließlich bis 1660 als König Karl X. Gustav Schweden. Noch im selben Jahr konvertierte Christina, die als Tochter Gustav II. Adolfs eine strenge protestantische Erziehung genossen hatte, in Brüssel zum Katholizismus.

Ab 1655 lebte Christina von Schweden, die als Katholikin den Namen Maria Alexandra annahm, in Rom. Hier widmete sie sich wieder verstärkt ihrer kulturellen Leidenschaft. 1671 beispielsweise eröffnete sie das erste öffentliche Theater in Rom, das „Teatro Tor di nona“. Teile ihrer kostbaren Privatbibliothek gelangten schließlich in die Bibliothek des Vatikans. Hierzu gehörte etwa auch die Bilderbibel des Patricius Leo oder der Codex der „Göttlichen Komödie“, die sich heute als qualitativ hochwertige Faksimiles im exklusiven Sortiment der WK Wertkontor finden. Die einstmalige Schwedenkönigin, Kunstliebhaberin und großzügige Mäzenin verstarb im Jahr 1689 in Rom.